Augendiagnose (Irisdiagnostik)

Bei der Irisdiagnostik handelt es sich um eine spezielle Diagnosetechnik am Auge.
Durch genaues Betrachten der Iris (Regenbogenhaut) kann der Untersucher
den Gesundheitszustand eines Patienten beurteilen und feststellen,
wo die Ursachen für allfällige Beschwerden liegen könnten.
Die Irisdiagnostik ist oft der erste Schritt zu einer Therapiemethode
der Komplementärmedizin. Erst nach der Diagnose folgt die Wahl der geeigneten Therapiemethode.

 

 

Philosophie / Entstehungsgeschichte

Bereits die Heilkundigen im alten Griechenland versuchten, Krankheitsursachen zu ergründen, indem sie die Augen der Kranken beobachteten. Farbe, Klarheit und Beschaffenheit der Iris galten als Ausdruck des Gesundheitszustands. In Europa wurde die Betrachtung der Iris in der Medizin beibehalten. Der Begründer der modernen Irisdiagnostik ist der ungarische Arzt Ignatz von Peczely. Er ging davon aus, dass bestimmte Stellen auf der Iris die verschiedenen Körperorgane repräsentieren. Erkrankt ein Organ, so wird dies auf dem entsprechenden Abschnitt der Iris sichtbar. Die linke Körperhälfte präsentiert sich dabei auf der linken Iris, die rechte Körperhälfte auf der rechten Iris. Von Peczely veröffentlichte 1881 seine Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Krankheiten und spezifischen Irismerkmalen. Seine Beschreibungen wurden von Fachleuten und Laien aufgenommen und weiterentwickelt. Heute wenden vor allem Naturheilpraktiker die Irisdiagnostik an.

 

Technik der Irisdiagnostik

Für die genaue Irisdiagnostik wird die gesamte Iris in verschiedene Felder eingeteilt. Die strahlenförmige Einteilung besteht wie bei einer Uhr aus 60 Abschnitten, die von der Pupille an den Außenrand der Iris führen. Gemessen wird in "Minuten", beispielsweise befindet sich die Leber in der rechten Iris zwischen der 36. und 40. Minute. Durch die weitere Unterteilung in äußere (am Irisrand) und innere (in Pupillennähe) Kreise entstehen auf den "Minutenabschnitten" kleine Zonen. Jeder Zone, zum Teil auch mehreren Zonen überlappend, ist ein Organ zugeteilt.

Zur Untersuchung der Iris wird ein Mikroskop verwendet. Dieses ist so umgebaut, dass sich Patient und Heilpraktiker gegenübersitzen und gegenseitig in die Augen schauen. Die Iris des Patienten wird mit starkem Licht ausgeleuchtet und vergrößert. Der Heilpraktiker beurteilt die Iris in bezug auf verschiedene Merkmale (Irisphänomene):

  • strahlenförmige Linien
  • dunkle oder schwarze Male in Form von Tupfen
  • weiße Male
  • verschiedene farbige Flecken
  • Krypten
  • Lakunen
  • Pigmentflecken, u.v.a.

 

 

Wie kann die Irisdiagnostik eingesetzt werden ?

Für einen geschulten Therapeuten stellt die Irisdiagnostik ein wichtiges Instrument dar, mit deren Hilfe der Gesundheitszustand eines Klienten erfasst und beurteilt werden kann. Sie sollte aber nie als alleiniges Diagnoseverfahren angewandt werden.